Bei der Besichtigung der Immanuelkirche in Dortmund-Marten am 29.08.2015 wurde GüT ein Juwel unter den Kirchenbauten des angehenden 20. Jahrhunderts erschlossen.
Historie
Die Zeit der Industrialisierung war verbunden mit einem starken Bevölkerungswachstum im Ruhrgebiet. In Marten - damals noch selbstständige Gemeinde und kein Vorort von Dortmund - führte das dazu, dass sich die Martener evangelischen Christen 1894 von ihrer Muttergemeinde Lütgendortmund lösten, um eine eigene Kirche zu bauen.
Der Bauplatz für den Bau der Immanuelkirche am heutigen Bärenbruch wurde 1904 erworben, und in nur dreijähriger Bauzeit wurde 1906-1908 die Kirche errichtet. Das Grundstück war jedoch für eine Ostausrichtung der Kirche,- nach dem "Eisennacher Regulativ" den Altarraum dem Sonnenaufgang korrespondierend anzulegen - nicht geeignet. Die Lösung wurde gefunden im sog. "Wiesbadener Programm", das die Funktionalität in den Mittelpunkt stellt.
Das protestantische Selbstbewußtsein , eine eigene Kirche zu bauen, wird durch das Schriftband an der Außenwand des Eingangs dokumentiert:
"Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen".
Das Gesamtkunstwerk als Epochenmix
Unter dem Architekten und Bauleiter Arno Fritsche aus Wuppertal entstand einer der modernsten Kirchenbauten dieser Epoche. Das Gebäude ist im Jugendstil errichtet, wobei das Äußere noch stark an die Epoche des Historismus erinnert. Der Eindruck beim Betreten des Innenraums ist überwältigend: In dem lichten Raum von großer Farbigkeit könnte man denken, in einer Moschee, einer Synagoge oder sogar in einem orientalischen Bad zu sein. Die gesamt Kirche ist ausgemalt mit floralen Mustern, hellblau und lindgrün sind die dominierenden Farben. Alles ist mit vielen Ornamenten verziert. Ein Triumphbogen überspannt den Chor, und ein umlaufendes Schriftband zitiert die Bergpredigt. Die Fenster gehören in ihrer Größe und Vielfalt zu den bedeutendsten Jugendstilfenstern in Deutschland. Das nach Osten ausgerichtete Hauptfenster weist auf die Verkündigung des Evangeliums hin, ein anderes stellt Martin Luther dar. Und über allem steht die Funktionalität : Altar, Kanzel und Orgel bilden durch die gestalterische Anordnung ein monumentales Ensemble. Durch die Grundrißform und durch die dreiseitig umlaufende Empore wird von allen der 1100 Sitzplätze der direkte Blick auf den Altar gewährt.
© Gruppe GüT (Bezirk Dortmund)
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