Die Führung in der Dortmunder Nordstadt am 19. September 2013 stand unter dem Motto „Der Hafen lebt“. Dieser Rundgang hatte drei Schwerpunkte: Kirchen, Kunst und Kaiser.
Frau Annette Kritzler, die im Rahmen des Projekts „Borsigplatz VerFührungen“ Touren durch die Nordstadt begleitet, war vielen Teilnehmern der GüT-Gruppe bereits aus der GüT-Führung „Glaubensvielfalt“ bekannt.
Entstehung zu Beginn des 20. Jahrhunderts
1899 wird in Dortmund durch Kaiser Wilhelm der Kanalhafen eingeweiht und es entsteht nördlich der Bahnlinie das Hafenquartier, aus dem sich später die heutige nördliche Innenstadt entwickelt.
Die Pauluskirche als Ort der Kultur
Zunächst besuchten wir die Pauluskirche, die sich seit einigen Jahren als Kulturkirche im Dortmunder Norden aufgestellt hat und zu einem besonderer Ort für eine Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten geworden ist.
Sie ist Bestandteil der evangelischen Lydia-Gemeinde (siehe Bericht über „Führung zu Glaubensfragen“ vom 08.08.2013), einem Kirchenverband von drei Gemeinden, die im Wechsel sonntägliche Gottesdienste durchführen. Der zuständige Pfarrer Friedrich Laker berichtete uns, dass an den Gottesdiensten ohne spezielle Musikprogramme in der Regel 25-30 Gläubige teilnehmen.
Die Christuskirche
als Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) war die nächste sehenswerte Station
auf unserem Rundgang. Die Christuskirche gehört zu den drei ältesten Kirchen im nördlichen Dortmunder Stadtgebiet und wurde in den letzten Jahren aus Opfergeldern der Mitglieder zu einem lichten, modernen Gotteshaus umgestaltet. An den sonntäglichen Gottesdiensten nehmen
ca. 200-250 Gläubige teil. Die Gemeinde pflegt ein intensives Gemeindeleben.
Arzthaus Linzmann
Interessant ist die Geschichte des Arzthauses Linzmann in der Gneisenaustraße.
Als einziger Arzt hat Linzmann in den 20-er und 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das gesamte Hafenquartier/nördliche Innenstadt betreut. Das historische Backsteingebäude hat den zweiten Weltkrieg schadlos überstanden und steht heute unter Denkmalschutz.
Vintage Guitars
Kulturelles gibt es an jeder Ecke im Dortmunder Norden – schließlich leben hier heute 123
Nationen miteinander! In der Gneisenaustraße wird ein kleiner Laden betrieben, in dem sich der Inhaber mit alten Gitarren, überwiegend aus den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
beschäftigt, sie liebevoll sammelt, und wenn nötig auch wieder restauriert.
Kirche St. Aposteln
Die 1900 fertiggestellte Kirche wurde als religiöse Heimstatt für Arbeiter des Eisen- und Walzwerkes „Dortmunder Union“ erbaut. Von der ursprünglichen Innenausstattung ist einiges erhalten geblieben, so der Hochaltar aus Kalksandstein, einige Heiligenfiguren und der Kreuzweg von 1900 des Münsteraner Bildhauers Wilhelm Bolte. In den Jahren 1985 bis 1992 wurde die Kirche restauriert und Chor und Fenster neu gestaltet. Seit 1989 steht sie unter Denkmalschutz. Laut meinen Unterlagen (Denkschrift zur Kirche St. Aposteln) stammt der Altar aus dem Jahr 1900, das Material ist franz. Kalk-Sandstein. Die Steinmetzarbeiten im Nazarener Stil stellen dar: das Opfer Abrahams, die Brotvermehrung, das Abendmahl und die Jünger Emmaus.
Spanisch-mexikanische Speisekultur
Gastronomische Vielfalt prägt prägt die nördliche Innenstadt. Nach den ausführlichen kulturellen Informationen ließen wir diesen Nachmittag im Kreise von GüT bei Tapas in einem Spanisch-Mexikanischen Restaurant ausklingen.
© Gruppe GüT (Bezirk Dortmund)