GüT besuchte am 08.11.2012 die Kokerei Hansa in Dortmund - Huckarde, ein hochrangiges Denkmal der Industriekultur.
Von der Gründung bis zum Industriedenkmal.
Die Kokerei Hansa entstand 1927/28 im Zuge starker Industriealisierung und Unternehmenskonzentration. Als Zentralkokerei stand sie im Mittelpunkt der Verbundwirtschaft der Montanindustrie: Die Steinkohle wurde von der benachbarten Zeche bezogen und auf der Kokerei in Koks umgewandelt; dieser wurde an die prosperierende Dortmunder Stahlindustrie geliefert. In Spitzenzeiten waren das über 5000 t Koks am Tag. Zu dieser Zeit arbeiteten auf der Kokerei Hansa bis zu 1000 Menschen. Bedingt durch die Strukturkrise im Bergbau und in der Stahlindustrie ab den 70iger Jahren des vergangen Jahrhunderts musste die Kokerei Ende 1992 endgültig geschlossen werden. Seit 1997 ist die Kokerei Hansa ein Standort der Stiftung Industriedenkmalpflege und ein bedeutendes Industriedenkmal.
Prozess der Koksherstellung nachempfunden.
In einer zweistündigen Führung bekamen wir Einblicke in die ehemalige Produktionsstätte. Dabei wurde uns zunächst das Herzstück der Kokerei, die ehemals 540 Meter lange Flucht der Koksbatterien, die sog. Schwarze Straße, gezeigt. Hier, in den Ofenkammern, wurde Steinkohle bei über 1000 Grad Celsius in einem bis zu 20 Stunden währenden Prozess verkokt. An der gegenüberliegenden Straßenseite, der sog. Weißen Straße, geht es um die Kohlechemie. Die sog. Nebenprodukte, die bei der Herstellung von Koks entstehen – Ammoniumsulfat, Schwefelsäure, Rohbenzol und Teer – waren über Jahrzehnte wichtige Grundstoffe für die chemische Industrie. Das hochwertige Kokereigas wurde nach Aufarbeitung und Verdichtung in das Ferngasnetz eingespeist. Dies war ein lukratives Geschäft der Kokerei bis die Energieversorger auf Erdgas umstellten.
Technik und Industriearchitektur.
Die Kokerei Hansa bestand aus einer Vielzahl von Gebäuden, die zum Teil bis heute erhalten geblieben sind. Das ganze Gelände wirkt wie eine kleine Stadt, die von Türmen beherrscht wird. Einen besonders guten Blick hatten wir, nachdem wir die verglaste Bandbrücke zum Sortenturm hinauf gelaufen waren. An dieser Stelle wurden früher die Kohlen verschiedener Qualitäten gebunkert, gemischt und gemahlen. Im angeschlossenen Kohleturm konnten bis zu 4000 t Kohle für die Koksproduktion bereitgehalten werden. Ein besonderes technikhistorisches Denkmal ist die Maschinenhalle von 1928. Hier stehen fünf dampfbetriebene Kompressoren, die dazu dienten, das Kokereigas zu verdichten, um es ins Ferngasnetz einzuspeisen. Im Rahmen unserer Führung wurde uns gezeigt, wie die Kompressoren im Alltagsbetrieb eingesetzt wurden.
© Gruppe GüT (Bezirk Dortmund)
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