Auf dem Programm der Gemeindeübergreifenden Treffen (GüT) stand am 04.11.2017 eine musikalische Reise zu den Orgeln dreier Gemeinden in den Kirchenbezirken Gelsenkirchen, Herne und Recklinghausen.
Zur Vorstellung der Orgeln und zur Interpretation der Orgelmusik hatte sich der Organist Edwin Heybutzki aus Dortmund bereit gefunden. Seine Vorträge standen unter dem Motto: "Warum hört sich das gleiche Stück überall anders an. Liegt es an der Orgel oder am Organisten?"
In den Kirchen Herten-Westerholt, Gelsenkirchen-Resse-West und Herne-Wanne-Eickel nahm sich der Kirchenmusiker jeweils etwa eine Stunde Zeit für die Vorstellung der Orgel. Dabei beachtete er bewusst, dass an dieser Veranstaltung sowohl Organisten, Musikinteressierte als auch musikalisch weniger Vorgebildete teilnahmen. Dafür hatte er z.B. passende schematische Darstellungen zu Aufbau und Funktion von Orgeln verteilt und entsprechend erläutert.
Edwin Heybutzki gab Informationen über bauliche und technische Bedingungen zur guten Klangentwicklung einer Orgel im Kirchengebäude. Jeder konnte sich außerdem anhand einer Kurzbeschreibung zu den einzelnen Orgeln informieren:
So verfügt die Orgel in Herten-Westerholt über 11 Register und hat sowohl eine mechanische Spieltraktur als auch Registratur.
Bei der Schleifladenorgel in Gelsenkirchen Resse-West werden alle Bedienvorgänge elektrisch gesteuert. Hier gibt es 15 Register, u. a. zwei Zungenstimmen.
Das größte Instrument, welches an diesem Tage vorgestellt wurde, steht in der Kirche in Herne Wanne-Eickel. 30 Register werden elektrisch gesteuert zum Erklingen gebracht.
Das auf allen Orgeln vorgetragene Stück:
Der Komponist Klaas-Jan Mulder verbindet hier das überaus populäre Stück von G.F.Händel „Hornpipe, aus der Wassermusik“ mit dem Choral „K will u, o god, mijn dank betalen“, oder dem bekannten Choral „Wie groß ist des Allmäch’ten Güte“. Hier wird ein Dreierrhythmus gegen einen Vierer- bzw. Zweierrhythmus gesetzt, um die Freudigkeit der Gelübdeeinlösung gegenüber Gott zu zelebrieren. Es soll die Dominanz der Freude gegenüber dem Opfer aus den Gelübden dargestellt werden: Die Einlösung der Gelübde in tänzerischem Ausdruck, während die daraus resultierenden Opfer in demütigen, bescheidenen, leisen, in halben Noten fortschreiten. Es ist eigentlich für eine drei- bis viermanualige Orgel gedacht. Bei dieser Orgelfahrt konnte man hören, dass man die Komposition auf allen Orgeln spielen kann. Aber um den richtigen Interpretationseffekt zu erzielen, sind doch bestimmte Voraussetzungen an das Instrument zu setzten. Somit kommt in diesem Falle die Orgel der Gemeinde Herne-Wanne-Eickel dem Ideal am Nächsten.
Zum Abschluss der Orgelreise und passend zur Vorbereitung auf den am nächsten Tag folgenden Gottesdienst im Gedenken an die Entschlafenen spielte Edwin die letzte Komposition von Johann Sebastian Bach: „Vor deinen Thron tret´ ich hiermit“ (BWV 668). Auf seinem Sterbelager hatte Bach sie seinem Schwiegersohn Johann Christoph Altnikol diktiert.
Zum Ausklang des außerordentlichen Nachmittags gab es noch reichlich Gelegenheit, die Eindrücke des Tages untereinander auszutauschen. In einem netten Lokal war auch für das leibliche Wohl gut gesorgt.
© Gruppe GüT (Bezirk Dortmund)
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