Das Thema: „Stadtentwicklung im Ruhrgebiet“ wurde anlässlich eines Stadtspaziergangs am 6. September 2018 am Beispiel Dortmund-Hörde dargestellt. Geführt wurde die GüT-Gruppe von Frau Heike Regener (meineHeimat.ruhr).
Historie
Nachdem die Stahlgeschichte in Dortmund am 28.04.2001 endete, und die Steinkohleförderung im Revier mit Schließung der letzten Zeche in diesem Jahr besiegelt wird, werden nur noch einige Industriedenkmäler als Zeugen der Schwerindustrie bestehen bleiben. Teile dieser Anlagen werden aber auch einer neuen Nutzung zugeführt. Ein Beispiel dafür, wie industrielle Brachflächen umfunktioniert werden und damit auch als Schub zu wesentlichen Veränderungen im Stadtbild beitragen, sind die Phoenix-Projekte. Für diesen bedeutenden Schritt zur Stadtentwicklung von Hörde wurde die Stadt Dortmund jüngst mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet.
Führung durch das historische Hörde
Bei der aufschlussreichen Führung wurde Hörde sowohl als selbstständige Stadt vorgestellt – Stadtrechte bereits 1340 – , als auch die weitere Entwicklung hin zu einem wichtigen Montanstandort im Ruhrgebiet und schließlich zur Eingemeindung in die Stadt Dortmund am 1. April 1928.
Zu Fuß wurde zunächst der historische Ortskern erwandert. Ausgangspunkt war die „Schlanke Mathilde“, die dreizehn Meter große Standuhr im Herzen des Ortskerns. Sie wurde 1908 als Wahrzeichen errichtet. Namensgeber war die Frau des ehemaligen Bürgermeisters.
Mit Blick auf den neu entstandenen Phoenixsee wurde anhand von Bildern veranschaulicht, wie sich das Gelände des ehemaligen Stahlstandorts Hermannshütte innerhalb von nur 10 Jahren zu einem High-Tech-Standort mit Erholungswert gewandelt hat. Die Hermanshütte hatte als Stahlstandort die Entwicklung von Hörde über eineinhalb Jahrhunderte geprägt (1841-2001). Währenddessen wechselte einige Male der Name, je nachdem wer gerade mit wem fusionierte. Dabei wurde bereits 1906 der Namensteil „Phoenix“ nach Hörde gebracht.
Schließlich wurden nach der Stilllegung Teile des Stahlwerks nach Fernost verkauft.
Die Hörder Burg
in unmittelbarer Nähe des Phoenix-Sees war ein weiterer Schwerpunkt der Stadtführung. Sie wurde bereits im 12. Jahrhundert als Wasserburg erbaut. 1840 erwarb der Fabrikant Hermann Diedrich Piepenstock das Bauwerk (daher auch der damalige Name Hermannshütte). Die Hörder Burg wurde als Verwaltungssitz des Stahlwerks genutzt . Seit 2008 wurde sie umfassend saniert und ist als Baudenkmal ausgewiesen. Heute ist sie Sitz der Sparkassenakademie. Im neu eingerichteten Museum wurde der Gruppe die Hörder Stadtgeschichte vom Mittelalter bis heute erläutert.
Abschluss im historischen Gasthaus
Im Traditionshaus Wüstefeld, das auf mehr als 130 Jahre Gastlichkeit zurückblickt, endete die Führung. Neben traditionellen Speisen konnte hier auch das Phoenixbräu probiert werden, eine Bierspezialität aus Hörde, die nur hier ausgeschenkt wird. Abschließend wurde aus dem GüT-Kreis noch darauf hingewiesen, dass in diesem Gasthaus - damals unter dem Namen „Gaststätte Röder“ geführt - von 1933 bis 1942 in einem Versammlungsraum die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche - Gemeinde Hörde stattfanden.
© Gruppe GüT (Bezirk Dortmund)
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.