Bei einem Rundgang in Dortmund am 13. Mai 2019 zeigte ein ehrenamtlicher Führer, der früher selbst auf der Straße lebte, wie das Leben an der Armutsgrenze aussieht und welche Perspektiven sich daraus ergeben.
BODO
ist allgemein bekannt durch den Verkauf des gleichnamigen Straßenmagazins, das monatlich erscheint und auf der Straße zum Kauf angeboten wird. Als gemeinnütziger Verein in freier Trägerschaft engagiert sich BODO für die soziale Integration von Menschen in schwierigen Lebenslagen und kümmert sich insbesondere um solche, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind. Ziel ist es, Selbstvertrauen und Alltagsstrukturen zu stärken, sodass eine Wiedereingliederung in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis ermöglicht werden kann. In den Räumen der Geschäftsstelle am Schwanenwall wurde unsere Gruppe empfangen und in die Thematik „Das Leben auf der Straße/Hilfe für Bedürftige“ eingeführt. Dort betreibt BODO auch einen Second Hand Buchladen und eine Sammelstellle für gut erhaltene Kleidung.
Gasthaus statt Bank
Die nächste Anlaufstelle war das „Gasthaus statt Bank“ in der Rheinischen Straße. Die ökumenische Wohnungslosen-Initiative besteht seit 23 Jahren. 248 ehrenamtliche Helfer kümmern sich hier um Obdachlose, Wohnungslose und Menschen an der Armutsgrenze. Es wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. „Gasthaus statt Bank“ kümmert sich um die Betreuung von Tagesaufenthalten und medizinische Versorgung, sorgt für warme Mahlzeiten (im Jahr 2018 gab man 122.000 Essen aus) und bietet außerdem kulturelle Veranstaltungen an.
Schlafstellen
Bei dem Rundgang wurde gezeigt, dass es eine nicht unerhebliche Anzahl von Schlafplätzen unter Brücken gibt. In der Unionstrasse werden in einer Unterkunft zwar 70 Schlafplätze für Männer angeboten, aber die Anzahl der Übernachtungsplätze wurde in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren. Die Stadt Dortmund ist aufgefordert, sich auf diesem Gebiet wesentlich mehr zu engagieren, so unser Guide.
Bahnhofsmission
Zum Abschluss kehrte die Gruppe in die Räume der Bahnhofsmission am Hauptbahnhof ein. Die Bahnhofsmission ist in Dortmund im Jahr 1900 als Mädchenschutz entstanden. Die Leiterin Swetlana Berg erklärte der Gruppe, dass im Team der Bahnhofsmission heute 43 ehrenamtliche Personen arbeiten. Durch Hilfe zur Selbsthilfe leisten sie am Bahnhof in allen Notlagen bei der Reise Präsenz und Schutz und kümmern sich auch um die Begleitung von Kindern (kids and tool).
Fazit
Sehr engagierte und überwiegend ehrenamtliche Mitarbeiter leisten in der Stadt an unterschiedlichen Stellen bei Hilfsorganisationen wertvolle Arbeit. Ihr Einsatz ist lobenswert und nachahmenswert, so das allgemeine Urteil der Gruppe.
© Gruppe GüT (Bezirk Dortmund)